Mietrecht und Pachtrecht
- 30. November 2015
- Von: admin
- Miet- und Pachtrecht
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Die eigene Wohnung ist der Lebensmittelpunkt eines Menschen. Hier sollte man vom Stress des Alltags abschalten können und die Probleme der Welt aussperren.
Nur leider wird auch die Wohnung sehr oft zum Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten. Umso dünner ist dann der Geduldsfaden und das Nervenkostüm. Streitigkeiten im Miet- oder Pachtrecht treiben nicht wenige an den Rand ihrer Belastbarkeit. Denn nichts ist präsenter als Mängel oder ungeklärte Situationen im täglichen Wohnbereich.
Doch zunächst muss erstmal der Vertrag zwischen Mieter und Vermieter zustandekommen. Beim Mietverhältnis bezüglich gewerblicher Räume oder bei Gewerbepacht, können Vertragsinhalte sehr individuell und weitgehend frei gestaltet werden. Der Grund hierfür ist, dass im Rechtsverkehr davon ausgegangen wird, dass sich ein Vermieter und ein gewerblicher Mieter auf gleicher Ebene gegenüberstehen. Niemand soll dabei gesondert geschützt werden. Die einzelne Privatperson, die „nur“ Wohnraum mieten will, wird hingegen durch diverse Schutzvorschriften unterstützt. Dabei wird unterstellt, dass der Wohnungsmieter weniger Kenntnisse über die Rechtslage hat und insgesamt die schwächere Partei im Mietverhältnis ist. Die Prüfung, ob diese Schutzvorschriften eingehalten werden oder ob im gewerblichen Bereich sinnvoll und fair verhandelt wird, kann kompliziert werden. Insbesondere bei der Einhaltung von Fristen entsteht schnell Handlungsdruck. Um diese Belastungen zu umgehen, ist es daher ratsam, die Prüfung einem Anwalt zu überlassen.
Ist der Vertrag dann endlich geschlossen und der Mietraum eingerichtet, kann das Wohnen starten. Doch auch im Alltag sind die Probleme im Miet- und Pachtrecht facettenreich und werden oft in ihrer rechtlichen Schwierigkeit und Reichweite unterschätzt. Sei es nun die Heizung, die mal wieder spinnt oder das warme Wasser, das sich einfach nicht zeigen will, bis hin zu Feuchtigkeit und Schimmel. Mit der so gern gepredigten Veränderung des Lüftungsverhaltens ist es selten getan. Und schnell wird das sorgenfreie Verweilen in der Wohnung unmöglich. Durch verschiedene Einzelheiten gestaltet sich jeder Fall anders. Um effektiv und schnellstmöglich an Ihr Recht zu kommen und die Mängel aus der Welt zu schaffen, ist es auch hierbei ratsam, die Meinung eines Anwalts einzuholen. Oft steht Ihnen auch die Minderung der Miete zu. Diese Minderung sollte aber auch vom Vermieter akzeptiert werden. Wieviel Sie im Einzelfall von der Miete einbehalten können oder sogar sollten, kann ebenfalls durch einen Anwalt geprüft werden.
Alle Jahre wieder flattert eine Abrechnung der vorausgezahlten und angefallenen Betriebskosten rein. Der Gesetzgeber und die Rechtsprechung ziehen enge Grenzen, was im Rahmen der Nebenkostenabrechnung erlaubt ist und was nicht. Zudem werden hohe Anforderungen an die Ausgestaltung der Abrechnungen gestellt. Dürfen etwa bestimmte Wartungsarbeiten pauschal auf die Mietparteien aufgeteilt werden? Und gehören vielleicht bestimmte Positionen gar nicht in die Abrechnung oder werden diese vielleicht nicht genauer erläutert? Wurden für den Abrechungszeitraum die leerstehenden Wohnungen im Gebäude berücksichtigt? Das Ärgernis über eine Hohe Nachforderung des Vermieters ist groß, muss jedoch oft nicht einfach hingenommen werden. Auch hierbei sind bestimmte Fristen einzuhalten und es ist auf den Unterschied zwischen Gebwerbe- und Wohnungsmieträumen zu achten.
Gründe für die Beendigung eines Mietverhältnisses gibt es viele. Die Neugestaltung des Lebens und der damit verbundene Umzug ist noch die schönste Variante. Doch auch hier stellen sich viele Fragen bezüglich der Mietkaution oder der einforderbaren Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten vor dem Auszug. Weniger schön sind die einseitigen Kündigungen durch den Vermieter, die Zwangsvollstreckungen oder Räumungen. Oft begegnet man dabei Schlagworten wie dem Kündigungs- oder Bestandsschutz oder auch Räumungsschutz. Aber wie Ihnen diese Schutzvorschriften konkret weiterhelfen können, bedarf einer genauen rechtlichen Beurteilung. Hier handelt es sich um die empfindlichen Fälle, bei denen der Lebensmittelpunkt der Menschen auf dem Spiel steht. Um sich hier zielgerichtet zu wehren, ist der Rat eines Anwalts unerlässlich.